Stärken stärken statt Schwächen schwächen
Das DRK in Wolfenbüttel gestaltet betriebliche Gesundheitsförderung mal anders
Von Thomas Stoch, 28.09.2022
Wolfenbüttel. Betriebliche Gesundheitsförderung ist mittlerweile kein Fremdwort mehr. Zahlreiche Firmen haben z. B. Rückenschule oder Massage im Angebot – kleine Miniurlaube für ihre Mitarbeiter. Im Rahmen des hauseigenen Bildungskatalogs des Wolfenbütteler DRK fand in der letzten Woche ein Workshop zum Thema „Stärken in Beruf und Alltag erkennen und einsetzen“ statt – live und persönlich. „Die Arbeit im sozialen Bereich fordert durch den Kontakt zu zahlreichen Menschen viel Kraft und Stärke“, berichtet Thomas Stoch, Geschäftsführer der DRK-inkluzivo. „Wir wollen unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, sich mit ihren Stärken vertraut zu machen und ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.“
Mit dem jährlichen Bildungskatalog bietet das DRK einen bunten Strauß aus Vorträgen und Fortbildungen rund um das Wirkungsfeld des Gesundheits- und Sozialwesens. „In unserem direkten Umfeld arbeiten zahlreiche Berufsgruppen unter einem Dach zusammen: Sozialpädagogen, Therapeuten, Fachkräfte aus der Pflege, dem Rettungsdienst und der Verwaltung. Daraus ergibt sich automatisch der Bedarf für breitgefächerte Weiterbildungsangebote“, meint Andrea Bruns, Fachleitung der Praxis für Ergotherapie im Integrations- und Therapiezentrum des DRK auf dem Wolfenbütteler Exer-Gelände. Sie ergänzt: „Natürlich freuen wir uns über jeden Gast aus anderen Einrichtungen und alle Interessierten sind herzlich willkommen.“
Bruns hat mit der Organisation dieser Veranstaltung in der vergangenen Woche die Stärkung des Kollegiums in den Fokus gerückt. „Es gibt Phasen, in denen man allem und jedem gerecht werden möchte. Ob im Beruf oder auch im privaten Alltag. Auch Social Media hat ohne Frage Vorteile, aber natürlich ebenso den entscheidenden Nachteil, dass man immer erreichbar ist. Insbesondere jetzt in der Corona-Pandemie steigt die Belastung. Eine nach innen gerichtete Aufmerksamkeit tut da gut“, erklärt Bruns. Zum Thema konnte sie den Referenten Jens Schreyer gewinnen. Der Göttinger ist Lehrcoach für Positive Psychologie, Systemischer Coach und Outdoortrainer.
Der Workshop „Stärken in Beruf und Alltag erkennen und einsetzen“ lud dazu ein, den folgenden Fragen auf den Grund zu gehen: Was sind eigentlich Charakterstärken? Welche habe ich und wie kann ich sie gezielt für Herausforderungen im Arbeitsalltag nutzen? „Gerade in dieser besonderen Zeit und in sozialen Berufsfeldern ist es wichtig, sich selbst Aufmerksamkeit und vor allem Achtsamkeit zu schenken“, betont Schreyer. So lernten die Teilnehmenden im Workshop, ihre eigenen Stärken zu erkennen, zu benennen und darauf stolz zu sein. Das schafft Raum, kreative Möglichkeiten zu finden und mit ihnen private und berufliche Herausforderungen zu meistern. Eine gelungene Form der betrieblichen Gesundheitsförderung.
„Mir hat besonders der Grundgedanke gefallen, dass Stärken zu stärken leichter sei als Schwächen zu schwächen“, berichtet Ann-Cathrin Duve, als Präventologin beim DRK tätig und Teilnehmerin des Workshops. „Dieser Ansatz ist in der Positiven Psychologie verankert. Das bewusste Anwenden von eigenen Stärken fördert Gesundheit, Lebensfreude und Selbstwertgefühl“, erklärt Duve. Um Achtsamkeit, Stressmanagement und Selbstfürsorge geht es auch in Duves Stressless-Angeboten, als Gruppenkurse oder Einzelcoaching. Die Gesundheitskurse werden sogar von der gesetzlichen Krankenkasse bezuschusst.
Informationen über Vorträge, Fortbildungen und alle weiteren Angebote der DRK-inkluzivo auf der Website www.itz-drk.de oder telefonisch unter 05331 / 927 8470.