Erstklassige Außendarstellung

Aber beim Altstadtfest in Wolfenbüttel ging es durchaus auch um ernsthafte Einsätze.

Heiko Salfeld (rechts) war im Trio mit Johanna und Mike Herzberg unterwegs auf Fußstreife. Alle Fotos: DRK

Von Regio-Press, 27.08.2022

Wolfenbüttel. Ein rundum zufriedenes Fazit von den drei Tagen des Altstadtfestes in Wolfenbüttel zieht Tobias Liersch, der den DRK-Einsatz leitete. Bereitschaft und Einsatzzug hatten ihre Kräfte gebündelt und waren stets Herr der Lage. Darüber hinaus war der Stand am Okerufer des Schulwalls rundum geglückt und wurde von vielen Besuchern als gelungenes Aushängeschild betrachtet. „Ich kann mir vorstellen, dass wir das künftig wieder so machen“, erklärte Liersch. „Aber wir werden erst eine abschließende Manöverkritik vornehmen.“

Interessanter Weise wirkte nicht zuletzt ein ungewöhnliches Angebot als Besuchermagnet: Die alkoholfreie Version der Cocktails Mojito und Pina Colada hatte ausgerechnet das Rote Kreuz in die Getränkekarte genommen. „Dieser Idee lag der Gedanke zu Grunde, dass wir in unserer Feldküche Dinge nicht nur erhitzen können, sondern diese auch kühl halten können“, erklärte Tobias Liersch schmunzelnd, während er den schweren Deckel hob. Der Kessel war gefüllt mit Eiswürfeln, die er großzügig in ein Glas füllte und mit Mojito ergänzte – übrigens das Lieblingsgetränk Ernest Hemmingways, als der Schriftsteller noch auf Kuba lebte.

Die Gruppe des DRK verlebte ein sehr gemischtes Wochenende. „Wir sind hier durchschnittlich 15 bis 20 Personen am Stand, damit wir sowohl die Fußstreifen bewältigen können, sowie die Standbetreuung und die Unfallhilfsstelle.“ Für Kinder waren einige Aktionen vorbereitet, zum Beispiel eine ansprechende DRK-Hüpfburg, drei Kübelspritzen sowie Mal- und Bastelsachen. „Wir stehen hier am Schulwall – zwar nicht ganz zentral, aber wir haben auch unsere Ruhe für die Aktionen“, kommentierte Liersch.
Der Standort wurde für die drei Festtage ein Geheimtipp für alle – und auch für die Einsatzkräfte: Das DRK bot die attraktivste Ecke zum Chillen an der Oker unter Bäumen. „Und unsere alkoholfreien Cocktails kamen auch bei den Kollegen gut an.“ Sämtliche Besatzungen der Rettungswagen und des neuen Notfall-KTW (Krankentransportwagen) fanden sich am Samstagabend für ein paar Getränke beim Team von Tobias Liersch ein.

Doch phasenweise wurde es dann doch kurzzeitig hektisch: Am Freitag gab es auf dem Schlossplatz ein paar kleinere Einsätze („junge Menschen, die nicht mit Alkohol umgehen können“). Das Rote Kreuz musste die Opfer einer Schlägerei verarzten. Gleichzeitig traf der Alarm aus Groß Stöckheim ein, bei dem zunächst ein brennender Dachstuhl gemeldet wurde. „Wir sind erstmal mit zwei Mann rausgefahren, aber zum Glück hat sich der Dachstuhlbrand nicht bewahrheitet.“
„Am Samstag passierten dann viele Sachen gleichzeitig“, schildert Tobias Liersch. Neben den kleineren Einsätzen auf der Festmeile mussten parallel sämtliche Rettungswagen ausrücken, um einige internistische Notfälle abzuarbeiten.

Für die Fußstreifen verliefen die drei Festtage hingegen recht harmlos. „Wir mussten einige Male helfen wegen Erschöpfung und wegen Alkoholproblemen“, schilderte Heiko Salfeld, der im Trio mit Johanna und Mike Herzberg unterwegs war. Auch Wespenstiche fanden gelegentlich statt. „Im Grunde war es aber ein ruhiger Dienst.“