Marianne Homeister hat in den vergangenen 21 Jahren viel getan für den DRK-Kreisverband.

Ende März sagt sie Servus – mit rollendem "R"

Sie wurden über die jahrelange Zusammenarbeit zu Freundinnen: Marianne Homeister (links) und Anja Nestle. Foto: Regio-Press

Von Regio-Press, 22.03.2024

Wolfenbüttel. Ihre hervorstechendsten Eigenschaften sind das rollende „R“ und ein schneller Kopf: Wer Marianne Homeister das erste Mal begegnet, ist sofort eingenommen von ihrer sympathischen, konstruktiven Art. Jetzt verlässt die gebürtige Augsburgerin den DRK-Kreisverband Wolfenbüttel zum Ende März – exakt 21 Jahre, nachdem sie sich erstmals für das Rote Kreuz an den Computer gesetzt hat.

Der Liebe wegen kam sie einst in Deutschlands Norden. In München hatte sie Egbert Homeister kennengelernt und entschloss sich 2002, ihm in seine Heimat zu folgen. „Ich habe es nie bereut, es ist hier sehr schön im Vorharz“, sagt sie und muss schmunzeln: „Meine Lieblingsstädte sind trotzdem immer noch Augsburg und München.“

Die gelernte Industriekauffrau sattelte damals eine IT-Fortbildung obendrauf – schon um mit ihrem Mann auf Augenhöhe kommunizieren zu können. Danach stieg sie als Verwaltungsmitarbeiterin in der Fakultät Maschinenbau der Ostfalia ein und organisiert seither den Masterstudiengang der ,Automotive Production‘. Außerdem übernahm sie an der Seite Egberts die IT-Betreuung des Kreisverbandes, war als Webmaster für die Homepage, den Newsletter und zahllose Schulungen verantwortlich. „Es ist so viel passiert in den vergangenen Jahren“, blickt sie zurück. Sogar eine gewisse Außenwirkung entfaltete Marianne Homeister in dieser Zeit für das DRK: „In der damaligen Kompetenzagentur habe ich viele Langzeit-Arbeitslose fortgebildet.“

Zwischendurch gründete sie ihre eigene Firma. ,MeHom‘ kümmert sich in erster Linie um den Handel mit Hardware. „Arbeiten macht mir einfach Spaß“, erklärt das mittlerweile 61 Jahre alte Energiebündel, das nebenbei noch den großen Garten am Haus in Bad Salzdetfurth betreut. Durch eine freistehende Wohnung im Gebäude kam vor zwei Jahren noch ein ganz anderer Aspekt hinzu: „Wir haben eine Familie aus der Ukraine aufgenommen, sechs Frauen, allesamt unheimlich wissbegierig und fleißig.“ Natürlich halfen die Homeisters ihren Gästen auf vielen Gebieten. Inzwischen sprechen alle sechs recht gut Deutsch und haben auch schon Arbeit gefunden.

Dass die Augsburgerin jetzt kürzer treten will und aus dem DRK ausscheidet, hat familiäre Gründe. „Mein Vater ist jetzt 90, und ich muss mich regelmäßig um ihn kümmern.“ 600 Kilometer beträgt die Fahrt in ihre alte Heimatstadt, und das kostet richtig viel Zeit. „Ich verlasse das Rote Kreuz keinesfalls im Groll“, versichert sie. Vielmehr habe die Arbeit immer Riesenspaß gemacht, sie habe viele verschiedene Typen und Projekte kennengelernt. „Ich bin immer wieder beeindruckt, was man alles machen kann, um Menschen zu helfen.“ Ob ITZ, FBE, KA oder das Solferino: „Überall stehen engagierte Akteure dahinter.“

Obwohl Marianne Homeister stets nur als Externe für das DRK gearbeitet hat, bedankt sich der Kreisverband nun mit dieser Abschiedsgeschichte. „Darüber freue ich mich sehr.“ Am liebsten erinnert sie sich aber an eine Zeit, die wohl als intensivste in die Annalen des KV eingehen wird: „Als 2015/16 die ersten Busse mit Flüchtlingen anrollten und wir alle schauen mussten, wie man helfen kann – das war schon ein Riesending, das ich nie vergessen werde.“

Auch DRK-Vorständin Aline Gauder äußerte sich positiv über die Zusammenarbeit: „Marianne Homeister hat das DRK Wolfenbüttel über viele Jahre hinweg jederzeit verlässlich und professionell unterstützt. Wir sind dankbar über die vertrauensvolle langjährige Zusammenarbeit und wünschen ihr für die Zukunft und den weiteren Weg alles Gute. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und auch der Digitalisierung haben wir als Gesamtverband in den nächsten Monaten und Jahren viel vor; jetzt gilt es, die Weichen für neue Strukturen zu stellen.“

 

So sahen die ersten Internetseiten des DRK aus. Inzwischen haben sie ein modernes, ansprechendes Design.