Einfach mal raus von zuhaus

DRK veröffentlicht das neue Freizeitprogramm für Menschen mit Behinderungen.

Immer eine gute Stimmung beim DRK, hier proben die Teilnehmenden der Tanzgruppe für einen Auftritt. Foto: DRK

Von Thomas Stoch, 16.12.2022

Wolfenbüttel. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen möchten ihre Freizeit verbringen wie alle anderen Personen auch: Freunde treffen, Neues erleben, Hobbies nachgehen und eine entspannte Zeit mit anderen genießen. „Leider ist es immer noch so, dass viele Freizeitmöglichkeiten, organisierte Reisen und Anlaufpunkte für junge Menschen nicht dafür ausgelegt oder offen genug sind, etwas für behinderte Menschen zu bieten“, erklärt Katharina Hefenbrock. Sie leitet den Familienentlastenden Dienst (FED) des DRK in Wolfenbüttel und organisiert mit ihrem Team einige Angebote, die von der Zielgruppe gerne in Anspruch genommen werden. Die Angebote sind inklusiv ausgerichtet und immer offen für alle Interessierten.

Etwas außerhalb der Familie zu erleben sei gerade für diesen Personenkreis sehr wichtig. Das fördert die Verselbstständigung, das Selbstbewusstsein und die Ablösung vom Elternhaus. „Vor allem ist es für die Eltern und Geschwisterkinder wichtig, im Alltag eine Entlastung zu erfahren und zu wissen, dass das behinderte Familienmitglied in dieser Zeit in guten Händen ist“, weiß Hefenbrock. Und jetzt ist es tatsächlich soweit. Die Planungen für 2023 sind abgeschlossen. Zunächst wird das Programm des DRK im Internet veröffentlicht, die registrierten Kunden erfahren von der Veröffentlichung per E-Mail. Zum neuen Jahr wird ein Wandkalender verschickt, der ein neues und übersichtliches Layout haben wird.

Über besondere Programmpunkte im nächsten Jahr berichtet Katharina Schulz. Sie ist als Sozialarbeiterin im FED dafür verantwortlich, die Haupt- und Ehrenamtlichen zu schulen und deren Einsätze zu koordinieren. „Es wird in den Sommerferien eine große Freizeit in Stralsund geben, die örtliche Jugendherberge haben wir komplett für uns gebucht. Hier steht uns eine eigene Badestelle zur Verfügung, es gibt eine Menge toller weiterer Freizeitmöglichkeiten.“ Mit einer Freizeit in Karls-Erlebnisdorf vor den Toren Berlins und einer mehrtägigen Fahrt nach Spiekeroog sind weitere neue Reiseziele dabei. Auch gibt es weiterhin die traditionelle Familienfreizeit in den Herbstferien, viele gemeinsame Aktionen und Ausflüge, sowie die beliebten Betreuungsangebote im Integrations- und Therapiezentrum (ITZ) in den Osterferien und in den Sommerferien.

Neu im Programm ist eine Begegnungsgruppe für Eltern mit kleinen Kindern im Alter von 1-3 Jahren. Hier geht es um einen wichtigen Austausch mit anderen betroffenen Eltern, die sich ähnliche Fragen stellen: „Was bedeutet es für mich, ein Kind mit einer Entwicklungsverzögerung oder einer Behinderung zu haben? Was verändert sich für meine Familie? Welche Unterstützungsangebote kann ich erhalten?“ Das Angebot soll ein Wegbegleiter sein in dieser Zeit voller Fragen, ermöglicht das Knüpfen von Kontakten und einen Austausch in gemütlicher Atmosphäre.

Auch eine Betreuungsgruppe für Senioren und Seniorinnen mit und ohne demenzielle Erkrankungen steht im Programm. Gemeinsam mit der Praxis für Ergotherapie im ITZ werden die Inhalte des Gruppenangebotes ausgerichtet auf Bewegung, Spiel, Gedächtnistraining. Zum Abschluss ist ein gemeinsamer Besuch zum Mittagessen im Solferino möglich. Auch bei diesem Angebot ist es für die Angehörigen wertvoll, einige Stunden in der Woche eine Entlastung zu haben und zu wissen, dass der pflegebedürftige Ehepartner oder das Elternteil in dieser Zeit gut versorgt und zufrieden ist. Das gibt eine kleine aber wichtige Auszeit im Alltag von Pflegenden.

Neben den Freizeiten, Tagesaktionen und Ausflügen, sowie den über 15 regelmäßig stattfindenden Gruppen mit verschiedenen Schwerpunkten gibt es auch Angebote für Geschwisterkinder und die Wohnschule für junge Erwachsene. Diese Freizeitangebote ergänzen das weitere Angebotsspektrum des DRK für die Zielgruppe. Es gibt einen guten Austausch mit Netzwerkpartnern und Synergien mit anderen Fachgruppen, zum Beispiel mit der Autismusambulanz und der Praxis für Ergotherapie im ITZ. Mit der Schulassistenz ist das DRK in über 60 Schulen in der Region tätig und ermöglicht eine inklusive Beschulung für rund 150 Schülerinnen und Schüler. Der Fachdienst zur beruflichen Eingliederung (FBE) bietet jungen Menschen mit Beeinträchtigungen einen alternativen Weg zur Beschäftigung in einer Behindertenwerkstatt.

Nähere Informationen zum Programm und den Anmeldebogen gibt es auf der Homepage www.itz-drk.de oder per Telefon unter 05331 / 927 8470, die E-Mail-Adresse lautet info@inkluzivo.de – Für einen persönlichen Austausch und Fragen zu den Angeboten ist das Team des FED bis zum 23. Dezember und dann wieder ab dem 2. Januar erreichbar.