DRK-Neubau liegt drei Wochen vor dem Zeitplan
Mitglieder des Präsidiums ließen sich vom Architekten durch den Rohbau führen
Einige Präsidiumsmitglieder besuchten jetzt die Baustelle des DRK-Zentrums an der Mascheroder Straße (von links): Heike Kanter mit Ehemann Gerhard, Björn Försterling und Architekt Wolfgang Jung. Im Moment fehlt noch ein Stockwerk, doch auf den Dächern ist später eine Kombination aus Photovoltaik und Gründächern geplant. Foto: DRK
Von Regio-Press, 20.05.2022
Wolfenbüttel. Der Bau des neuen DRK-Zentrums an der Mascheroder Straße schreitet zügig voran – ausgesprochen zügig sogar: „Wir liegen drei Wochen vor unserem Zeitplan“, sagte jetzt Wolfgang Jung vom leitenden Architekturbüro gjh architecten (Salzgitter-Lichtenberg). Er begleitete eine Besuchergruppe vom Präsidium des DRK-Kreisverbandes und erläuterte den aktuellen Sachstand auf der Baustelle am höchsten Punkt Wolfenbüttels.
Drei Viertel sind geschafft vom Rohbau, konkret: Mit Keller, Erdgeschoss und 1. Etage ist fürs Auge schon eine Menge passiert. In der Höhe fehlt jetzt nur noch die 2. Etage. „Wir sind wirklich sehr zufrieden mit dem Baufortschritt“, betonte Jung. Dafür habe in erster Linie die beständige Witterung gesorgt, doch der Architekt lobte auch die Baufirma: „Es hat sich ausgezahlt, dass wir mit Firma Subotic aus Lengede nur einen Ansprechpartner haben.“ Das vermeide Reibungsverluste, außerdem verfüge das Bauunternehmen über ein belastbares Netzwerk: „Hier arbeiten nur Leute, die extrem engagiert sind“, hat er auf der DRK-Baustelle bemerkt. „Die bleiben auch mal eine Extra-Stunde, wenn eine Arbeit noch nicht fertig ist.“
Die Präsidiumsmitglieder hörten es mit Freude und ließen sich auch gern über Details zur Dämmung, Wasserablauf und den Fenstereinbau informieren. Die starke Rasterung der Fassade mit ihren bodenständigen Fenstern, wie sie von der Straße schon gut zu erkennen ist, sei im Inneren aufgenommen worden – zumindest nach Süden. „Auf diese Weise fließt das Tageslicht nicht nur in die Büros, sondern durch sie hindurch auch in den Flur.“ Der lange Gang ist derzeit noch mit einem wahren Wald aus Patentstützen zugestellt. „Wenn er fertig ist, wird er breit und lichtdurchflutet sein“, versicherte Jung. Auf diese Weise werde der in vielen Bürogebäuden vorherrschende Kasernen-Charakter in den Gängen vermieden.
Natürlich wird auch im neuen DRK-Zentrum in erster Linie gearbeitet. Das muss aber nicht heißen, dass keine schönen Räume geplant sind. Der Empfangsraum beispielsweise mit dem Fahrstuhl-Turm über vier Etagen und der freien Treppe in den 1. Stock lässt sich in seiner Ausstrahlung schon erahnen. Und der große Besprechungs- und Veranstaltungsraum mit Platz für bis zu 199 Personen hat schon jetzt einen schönen Blick ins Grün des Lechlumer Holzes.
Der Haupteingang bekommt zwei elektrische Schiebetüren, solche Windfänge nennt man heutzutage Schleusen. Das Gelände davor liegt zurzeit noch deutlich tiefer, wird aber angepasst. „Dort wird es keine Rampe geben“, sagte der Architekt. Vielmehr soll das Bodenniveau angeschüttet werden. „Versiegelt wird aber nichts. Wir setzen auf einen versickerungsfähigen Unterbau.“
Dass dies ein Haus der kurzen Wege wird, verdeutlichte Wolfgang Jung anhand verschiedener Beispiele. Nicht zuletzt die Küche, Lager und Versammlungsraum liegen dicht beieinander. Der Aufzug als „Durchlader“ (von beiden Seiten zu befahren) stellt eine weitere Klammer dar. Und der Architekt schwärmte auch von den Lösungen für die Dächer: Dort sollen Photovoltaik-Anlagen (PV) großflächig dafür sorgen, dass die DRK-Zentrale ihren benötigten Strom selbst herstellt. Dort wo keine PV möglich ist, sind Gründächer vorgesehen.
Die Besucher zeigten sich beeindruckt. „Das war ein informativer Rundgang“, erklärte Heike Kanter. Besonders erfreulich sei, dass die Fertigstellung des 1. Bauabschnitts mit den Räumen für die Verwaltung im Zeitplan liege. „Außerdem glaube ich, dass das hier richtig schön wird – bei mir zumindest herrscht schon Vorfreude pur.“
Björn Försterling hatte zunächst die DRK-Mitarbeiter im Blick: „Schon im Rohbau lässt sich erkennen, dass sich ihre Arbeitsbedingungen hier deutlich verbessern werden.“ Er sei heute noch immer genauso überzeugt von der Idee eines Neubaus, wie an dem Tag der Beschlussfassung im Präsidium. Gleichwohl mahnte er bei dieser Gelegenheit erneut den 2. Bauabschnitt an, der die Unterbringung von Rettungsdienst und Katastrophenschutz vorsieht – aber noch kein Grünes Licht von der Kreispolitik hat: „Wir sind nach wie vor in Verhandlungen mit dem Landkreis und betonen stets, wie wünschenswert der 2. Bauabschitt ist.“ Dem DRK sei klar, dass dieser Schritt eine Investition bedeute. „Aber bei weiterer Verzögerung wird es von Tag zu Tag teurer.“ Außerdem seien die Zustände in Rettungsdienst und Katastrophenschutz schwierig: „Wir möchten nach 20 Jahren der Provisorien nicht, dass Mitarbeiter und Fahrzeuge weitere 20 Jahre im Provisorien arbeiten müssen.“