DRK-Baustelle liegt klar vor dem Zeitplan

Neue Rotkreuz-Zentrale steht schon in ihren Endabmessungen da

Architekt Wolfgang Jung (Mitte) erläutert die Sichtachsen und Lichteinfälle im großen Flur, der sich im Erdgeschoss der neuen DRK-Zentrale befindet. Noch sind alle Decken mit Baustützen gesichert. Foto: DRK

Von Regio-Press, 21.07.2022

Wolfenbüttel. Der Rohbau der neuen DRK-Zentrale an der Mascheroder Straße neben der Lebenshilfe ist bald fertig. Inzwischen nehmen auch Fassaden-Details Gestalt an, wie Architekt Wolfgang Jung (gjh architecten Salzgitter) erläuterte. Der Experte führte die Mitglieder des erweiterten Kreispräsidiums über die Baustelle und stellte sich den Fragen der Rotkreuzler.

Bei einem Bau dieser Größe geht es immer auch um optische Wirkungen – viel mehr noch als im Eigenheim-Bereich. Zum Beispiel verwies Jung auf das auskragende Dach, das der Besucher später schon von der Straße aus der Stadt kommend sehen wird. „Das ist nicht ganz gewöhnlich“, warb er um Sympathie für den künftigen Blickfang. „Und das wird auch sehr prägnant an dieser Stelle.“

Darüber hinaus sorgen die Vertikalelemente für eine starke Gliederung der Fassade. Raumhohe Fenster schaffen zudem viel Licht ins Gebäude. Die Fassade gerade zum Haupteingang hin wird gebildet durch eine Kombination aus Stahlbeton und Kalksandstein. „Die Farbe Rot wird ebenfalls deutlich zur Sprache kommen“, kündigte der Architekt an, und sorgte damit für zufriedenes Nicken der Rotkreuzler.

Der Neubau verfüge über einen hohen Technik-Anteil. „Die vorgesehenen Luft-Luft-Wärmepumpen sind überaus zeitgemäß, und das trifft auch auf die Fußbodenheizung zu.“ Bauherrn und Planern war gemeinsam wichtig, in ausreichendem Maße Lade-Möglichkeiten für die Elektro-Mobilität vorzusehen. Hocherfreulich: Das DRK setzt im großen Stil auf die Regenwasser-Versickerung: „Wir planen hier mit unterirdischen Rigolen von insgesamt 200 Kubikmeter Fassungsvermögen“, erläuterte Wolfgang Jung. Aus ihnen lasse sich die Versickerung behutsam steuern. „Im zweiten Bauabschnitt soll eine Zisterne von 20 Kubikmeter Inhalt hinzukommen, aus der wir die Garten-Bewässerung speisen.“

Der „Zweite Bauabschnitt“ ist allerdings noch immer ein offenes Thema beim DRK. Zurzeit werde gemeinsam mit der Landkreisverwaltung an einem Konzept gearbeitet, mit dem man dann in die Kreispolitik gehen wolle. Nach einer entsprechenden Vereinbarung könne es umgehend losgehen, erläuterte Präsidiumsmitglied Björn Försterling. Er wünsche sich eine zügige Beratung, denn „Rettungsdienst und Katastrophenschutz hängen in der Luft“. Haupt- und ehrenamtliches Personal gewinne man mit guten Rahmenbedingungen, und die wären mit dem Neubau gegeben. Zudem würden demnächst weitere Fahrzeuge hinzukommen, für die es aber aktuell keine Stellplätze mehr gebe.

Hintergrund: Im ersten Bauabschnitt geht es um die DRK-Verwaltung sowie Fachbereiche wie die berufliche Eingliederung und die Schulassistenz für junge Menschen mit Behinderungen. Der zweite Bauabschnitt soll dem Rettungsdienst, dem erweiterten Rettungsdienst und dem Katastrophenschutz eine neue Heimat geben mit Büros, Funktionsräumen und einer Fahrzeughalle mit 32 Stellplätzen. Der Baubeginn aber steht in den Sternen.

Augenfälliges Indiz dafür war beim Rundgang des Präsidiums eine Öffnung auf der Giebelseite im ersten Stock – an dieser Stelle ist eigentlich der Übergang zum zweiten Gebäude geplant. „Ja, es ist schade“, kommentierte Wolfgang Jung. „Wir wollten hier erst ein Provisorium einbauen, aber das wäre zu hässlich.“ Nun will er möglichst lange mit einer Entscheidung warten. „Hoffentlich wird der zweite Bauabschnitt bald genehmigt.“

Geradezu begeistert ist der Architekt über die Leistungen der Bauarbeiter. „Wir liegen fast drei Wochen vor dem Zeitplan.“ Die Materialknappheit auf dem Bausektor habe nicht durchgeschlagen. Wenn es keine größeren Zwischenfälle gebe, sei die Eröffnung in gut einem Jahr machbar.

Übrigens plant der DRK-Kreisverband ein sogenanntes Bergfest am 30. September ab 13 Uhr. „Dann ist der Bau über den Berg“, erklärte Vorstand Andreas Ring.

Hier entsteht der Tagungssaal, der nach der Bestuhlung 199 Menschen Sitzplätze bietet. Foto: DRK

Abschlussfoto nach einem informativen Rundgang durch das Gebäude. Foto: DRK