Auftakt zum Sprachcafé des DRK war ein überraschend großer Erfolg.

Erst die Sprache, dann die Verständigung

Frederike Schwieger (rechts) und Christel Seigneur begrüßten die Teilnehmer in der Solferino-Lounge am Exer. Foto: Regio-Press

Von Regio-Press, 05.07.2024

Wolfenbüttel. Der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel hatte Neuzugewanderte und Interessierte zum ersten Sprachcafé eingeladen. Treffpunkt hierfür war das Solferino am Exer. Ziel der Veranstaltung war es, den interkulturellen Austausch anzuregen und das Trainieren der Sprache. Eingeladen und organisiert wurde das Treffen von Christel Seigneur, Migrationsberaterin des DRK Kreisverbandes. Ihr zur Seite stand Frederike Schwieger, Fachbereichsleitung der Beratungs- und Koordinierungsstelle Flüchtlings- und Migrationshilfe. Für die Kinder der Teilnehmer stand eine Kinderbetreuung zur Verfügung.

Die Organisatorinnen waren freudig überrascht, dass das Treffen so viele Interessenten angesprochen hat. Insgesamt kamen 34 Personen zusammen, die gemeinsam die Sprache übten, um sich im Alltagsleben besser verständigen zu können. Unter den Teilnehmern war eine Vielzahl von Kolumbianern, deren Muttersprache spanisch ist. „Für die Geflüchteten gibt es wenig Chancen die gelernte Sprache auch zu üben, so fällt ihnen das Sprechen der Sprache zunehmend schwer“, erklärt Seigneur.

Innerhalb des Sprachcafés wurden Tischgruppen gebildet mit dem Ziel, die gelernte Sprache zu trainieren. Dazu standen kleine Übungen auf der Agenda. Neben Vokabeln wurden auch kleine Übungen vorbereitet, die zum Sprechen anregen sollten. Schwieger erklärt hierzu; „Man soll im Sprachcafé niederschwellig Deutsch lernen, um besser im Alltag kommunizieren zu können. Dazu zählen Begriffe wie Daten, Zahlen, Gebrauchsgegenstände, Tiere oder auch die richtigen Artikel. Dieses Angebot soll den Teilnehmern den Raum geben die Sprache zu trainieren, Fehler zu machen und daraus zu lernen, um selbstständig das gelernte Wissen im Alltag anwenden zu können.“

Die Premiere im Solferino war auf jeden Fall ein Erfolg. „Die 34 Teilnehmer waren sehr zufrieden und viele fragten, wann wir das nächste Treffen organisieren werden. Im August gibt es eine Pause. Wir werden im September wieder im Rahmen der interkulturellen Woche ein Sprachcafé anbieten. Dies wird am Mittwoch, 25. September, der Fall sein. Darüber hinaus werden wir schauen, ob wir auf Grund der hohen Nachfrage vielleicht schon frühzeitiger ein weiteres Sprachcafé-Treffen organisieren“, zog Seigneur Bilanz und blickte auf künftig geplante Aktivitäten.

Zwei deutsche Teilnehmer, die einen Sprachaustausch gesucht haben, haben sogar sogenannte „Sprachtandem-Partner“ gefunden. Das Konzept des Sprachaustauschs: Man findet eine Person, die die eigene Muttersprache lernt und bietet an, ihr zu helfen. Im Gegenzug hilft die andere Person ihre Muttersprache – idealerweise die Sprache, die man lernt zu üben – näherzubringen.

Das A und O um eine Sprache zu lernen, ist nicht die Theorie. Unerlässlich ist die Praxis, das Sprechen der zu erlernenden Sprache. „Die Sprache ist der Weg zur Integration. Hierbei wollen wir Hilfestellung geben und den Teilnehmern zur einer selbstständigerem Leben in Deutschland verhelfen. Sei es im Bereich der Schule, dem Beruf oder auch im Sportverein, die Sprache spielt immer eine große Rolle.“