Die Antwort auf Herausforderungen: Zusammenhalt

Die 76. Kreisversammlung des DRK-Kreisverbands traf sich in der Mensa des Gymnasiums im Schloss.

Das neue Geschäftsführende DRK-Präsidium (von links): Vorsitzender Björn Försterling, die Stellvertreter Heike Kanter und Dr. Frank Kirstein sowie Schatzmeister Axel Szybay. Foto: DRK

Von Regio-Press, 14.11.2022

Wolfenbüttel. Im Mittelpunkt der 76. Kreisversammlung beim Roten Kreuz in Wolfenbüttel stand die Neuwahl zum Präsidium. Sie ging gewohnt harmonisch über die Bühne, alle Entscheidungen verliefen einstimmig (siehe Kasten „Präsidium“), und auch bei der Wahl „Besonderer Vertreter nach §30 BGB“ gab es keine Gegenstimme: Thomas Stoch und Uwe Rump-Kahl wurden erneut berufen, diesmal bis 2025.

Bei aller Harmonie: Der Kreisverband ist derzeit stark gefordert. Das schilderte Vorstand Andreas Ring in seinem Bericht zu Geschäftsbereichen und Projekten. „Vor allem die Entwicklung der Zahlen in der Tafel und in der Flüchtlingshilfe bringt uns an Grenzen“, sagte er. In den Flüchtlingsunterkünften Schöppenstedt und Wolfenbüttel betreut das DRK 165 Gäste, etwa 100 Plätze seien noch frei. „Es kommen aber pro Woche 25 neue Personen hinzu.“ Den Plan des Landkreises, eine dritte Unterkunft einzurichten, konnte Ring nachvollziehen („im Winter erwarten wir eine neue Flüchtlingswelle“).

In der Tafel werde noch in diesem Jahr die Marke von 2000 Beziehern erreicht. „Auch dort sind wir am Limit, wollen aber unbedingt einen Aufnahmestopp vermeiden.“ Ring würdigte die hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter im Eberts Hof, die neben der Tafel auch noch den Second-Hand-Laden managen: „Dort haben wir mittlerweile 12.000 Kunden pro Jahr.“

Übrigens startet die Tafel eine besondere Wunschzettel-Aktion zu Weihnachten: „Durch eine großzügige Spende ist es uns möglich, 500 Kindern aus der Tafel und den Flüchtlingsunterkünften einen Wunsch zu erfüllen“, freute sich Ring über die anhaltend hohe Bereitschaft der Bevölkerung, in der Krise zusammenzuhalten.

„In der Krise zeigt der Mensch Charakter“, zitierte Axel Szybay den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt. Er bezog das einerseits auf die Arbeit des Präsidiums in den vergangenen Jahren: „Da sind wir alle zu Krisenmanagern geworden.“ Doch er meinte damit auch den scheidenden Präsidenten des Kreisverbandes, Horst Kiehne: „Danke für 16 Jahre Charakter“, schloss er seine Laudatio für den Weggefährten.

Nach der Neuwahl kann das Präsidium weiterhin auf geballte DRK-Erfahrung setzen. Seine Mitglieder haben schon jetzt vieljährige Arbeit für das Rote Kreuz geleistet, wie ein Blick in die Vita der Vier belegt:

Björn Försterling kam 2001 als Ersatzdienstleistender zum Kreisverband. Von 2005 bis 2021 war er Bereitschaftsleiter in Wolfenbüttel, von 2006 bis 2022 Vorsitzender des Ortsvereins Wolfenbüttel. Weitere Stationen: 2014-2018 Katastrophenschutzbeauftragter, 2018-2022 stv. Vorsitzender des Präsidiums im Kreisverband, 2021-2022 kommissarischer Geschäftsführer DRK-Rettungsdienst Wolfenbüttel gGmbH. „Und 2003 habe ich sogar einen Feldkoch-Lehrgang absolviert“, sagt Försterling und lacht.

Heike Kanter trat 2007 dem Ortsverein Halchter bei. Seit 2021 ist sie dort 2. Vorsitzende, wurde 2018 erstmals ins Präsidium des Kreisverbands gewählt. „In dieser Zeit war mir besonders wichtig, dass wir die Blutspenden während Corona weiter durchführen konnten. Außerdem in der ersten Flüchtlingskrise die schnelle, unbürokratische Hilfe für unbegleitete Kinder und Jugendliche.“ Die Planung der neuen DRK-Zentrale ,Exer 2020‘ mit dem Neubau bezeichnet sie als ebenso wichtig wie der enge Zusammenhalt mit den Ortsvereinen sowie das große Engagement der vielen Ehrenamtlichen.

Dr. Frank Kirstein ist seit 1980 dabei und war bis 1990 Helfer, Trupp- und Gruppenführer der Bereitschaft Wolfenbüttel, arbeitete zudem im Rettungsdienst und dem Krankentransport. Von 1990 bis 2017 war er Bereitschaftsarzt, danach bis 2022 Kreisverbandsarzt und Mitglied des Präsidiums. Seit 2021 ist er Vorsitzender im Aufsichtsrat der DRK-Rettungsdienst Wolfenbüttel gGmbH.

Axel Szybay kam 1991 als Ersatzdienstleistender zum Kreisverband. Ins Präsidium wurde er 2006 gewählt und fungiert dort seitdem als Schatzmeister. Als wichtigste Schritte zur Entwicklung des KV in dieser Zeit bezeichnet er den Kauf und Umbau des ehemaligen Hubschrauber-Hangars am Exer 19, die Eröffnung der Tafel Wolfenbüttel sowie die Einführung des Sozio-Med-Mobils. „Auch die Eröffnung unseres Inklusionsbetriebs Solferino ist ein solcher Meilenstein.“

Präsidium des DRK Kreisverband Wolfenbüttel e.V.

  • Vorsitzender des Präsidiums: Björn Försterling
  • stellvertretende Vorsitzende: Heike Kanter und Dr. Frank Kirstein
  • stellvertretender Vorsitzender/ Schatzmeister: Axel Szybay
  • Kreisbereitschaftsleiter: Heiner Schumacher
  • Konventionsbeauftragter: Kevin Barbe
  • Justitiar: Bernhard Motzkus
  • Beisitzer und Beisitzerinnen: Horst Kiehne, Marita Heike, Ruth Naumann, Juliane Liersch, Willi Rittierott, Fridbert Schwartz

Das neugewählte Gesamtpräsidium des DRK-Kreisverbandes sowie Thomas Stoch und Uwe Rump-Kahl, die beiden im Amt bestätigten Besonderen Vertreter im Kreisverband. Foto: DRK