Personalwechsel an der Spitze

Der DRK-Rettungsdienst in Wolfenbüttel hat einen neuen Geschäftsführer: Daniel Schulte

Personalwechsel an der Spitze des DRK-Rettungsdienstes in Wolfenbüttel: Björn Försterling (links) übergab die Geschäftsführung an Daniel Schulte. Foto: DRK

Von Regio-Press, 08.04.2022

Wolfenbüttel. Der Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel hat einen neuen Chef. Zum 15. März übernahm Daniel Schulte den Posten des Geschäftsführers und löst damit Björn Försterling ab. Dessen Interimsphase dauerte somit doch glatte zwölf Monate. „Wir haben uns Zeit gelassen bei der Suche, um den besten Mann für diese Aufgabe auszuwählen“, erklärt der Wolfenbütteler.

Schulte blickt schon jetzt auf eine lupenreine DRK-Karriere zurück. Er stieg als 16-Jähriger beim Jugend-Rotkreuz seiner Heimatstadt Uslar ein. Später wechselte er zum Kreisverband Gifhorn, wo er bis 2016 verschiedene Tätigkeiten im Rettungsdienst wahrnahm. „Ich absolvierte eine Ausbildung zum Rettungs-Assistenten, ein Studium der Betriebswirtschaftslehre und arbeitete später als Leiter der Rettungswache“, erzählt der heute 39-Jährige. Zum Ende seiner Gifhorner Zeit leitete er die Flüchtlings-Unterkunft Ehra-Lessien mit 850 Plätzen.

2016 wechselte er zum Landesverband des Roten Kreuzes nach Hannover, wo er die letzten beiden Jahre als Leiter der Abteilung 2 tätig war (Nationale Hilfsgesellschaft, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Erste Hilfe). Vor allem diese Erfahrung dürfte ihm als Geschäftsführer der DRK-Rettungsdienst gGmbH enorm weiterhelfen.

„Die Bereiche sind ähnlich, und doch ist jetzt alles anders“, hat er schon in den ersten drei Wochen seiner neuen Arbeit erkannt. Im Landesverband bot er beispielsweise allen 35 Rettungsdiensten in Niedersachsen die Budget-Kalkulation an. „Jetzt bearbeite ich nur einen Bereich – dafür aber mit Verantwortung und Haftung bis ins Privatvermögen.“

Gleichwohl seien die Herausforderungen in der Zentrale an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8 sehr reizvoll. „Im Landesverband lief vieles auf der politischen Schiene, von der Gremienarbeit bis zur Schiedsstelle. Hier in Wolfenbüttel rücke ich wieder näher an das operative Geschäft heran und an die Praxis. Das gefällt mir sehr.“ Daniel Schulte ist klar, dass die Geschäftsführung in einem mittelgroßen Rettungsdienst auch mal bedeuten kann, eine Schicht in den Einsatzfahrzeugen zu übernehmen. „Na klar, der Fachkräfte-Mangel ist auch am Roten Kreuz nicht vorüber gegangen – Corona und die Quarantäne-Probleme kommen noch hinzu.“ Er scheue sich jedenfalls nicht vor solchen Diensten, schließlich ist er als Notfallsanitäter ausgebildet. „Zusätzlich bin ich als Health-Crew-Member geschult, kann also auch im Rettungshubschrauber mitfliegen.“ Bislang sind drei solcher Schichten mit Christoph 30 pro Monat geplant. „Rettungsdienst bedeutet Hilfe am Boden und aus der Luft“, erklärt er seine Philosophie. „Außerdem möchte ich auf diese Weise die Nähe zu unseren Mitarbeitern und die Schnittstellen des Rettungsdienstes pflegen.“

Björn Försterling ist des Lobes voll: „Wir glauben, dass unser Rettungsdienst mit Daniel Schulte einen großen Schritt nach vorne macht.“ Dem Kreisverband sei sehr daran gelegen, die Stimmung im Team der gGmbH bestmöglich zu fördern. Dazu gehören neben hochqualifizierten Chefs und Kollegen auch räumlich perfekte Rahmenbedingungen. „Im Moment bauen wir die Zentrale so um, dass sich die Mitarbeiter in Ruhephasen auch mal zurückziehen können – gerade nachts.“ Zudem werde derzeit eine Liste von Anreizen erstellt, mit der die Motivation der Rettungsdienstler hochgehalten werden kann.

„Die Stimmung in der Truppe ist schon ziemlich gut“, hat der neue Geschäftsführer festgestellt. Und auch die Stadt gefällt ihm, obwohl er trotzdem in Gifhorn wohnen wird. Seine persönliche Fitness stellt er durch Jogging-Runden sicher, „auch wenn ich derzeit kaum Zeit dafür habe“. Wenn es dann doch mal eine Lücke gibt, setzt er sich mit seiner Lebensgefährtin gern auf die neuen E-Bikes. „Wir haben das schätzen gelernt – es ist ein Riesenspaß, mit den Rädern und Labrador Bruno durch den Harz zu fahren.“

Schon zum 31.März zog sich Björn Försterling aus dem Rettungsdienst zurück. „Ich konzentriere mich jetzt wieder auf meine ehrenamtliche Arbeit im Roten Kreuz“, erklärt der FDP-Landtagsabgeordnete. Bekanntlich will er im Herbst die Nachfolge von Horst Kiehne antreten. Der aktuelle Vorsitzende im Präsidium des DRK-Kreisverbandes hat bereits angekündigt, dann nach vielen Jahren zurückzutreten.